Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Institut für Altertumswissenschaften Seminar für Orientalische Archäologie und Kunstgeschichte

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		Seminar (Sommersemester 2001)

Pferdegrab und Pferdeopfer im Bestattungswesen - Eurasische Perspektivschnitte - Seminarleitung: Markus Mode

Schon bei der Sichtung der Themen fiel mir folgende interessante Einzelheit auf:

Bei den Mit- oder Einzelbestattungen bzw. der Opferung von Pferden spielt es eine große Rolle, daß die Tötung ohne Blutvergießen zu erfolgen hatte:

• Die zweifellos älteste Quelle dafür ist das indische ashvamedhâ (das Tier wird erstickt und darf keinen Laut von sich geben).
• Nach Herodot haben die Skythen die Pferde bei Bestattungsritualen erwürgt.
• Bei den Altaier Schamanen wird dem Tier die Wirbelsäule gebrochen.
• Die Mongolen sollen das Opferpferd so lange geritten haben, bis es vor Erschöpfung starb. Dasselbe wird von den Abchasen (Kaukasus) gemeldet und auch die alten Preußen sollen Pferde zu Tode gehetzt haben.
• Eine besondere Art dieser Tötungsweisen scheint bei awarischen Funden nachweisbar. Skelettuntersuchungen deuten darauf hin, daß die Tiere einen Rückenmark-Stich erhalten haben.

Natürlich gab es auch eine Menge anderer Methoden, die Tiere ins Jenseits zu befördern (Dekapitation etc.)...

Das alles und noch viel mehr (auch die Ursachen solcher Verfahrensweisen) erfährt man aus den hier beigefügten Literaturbeispielen (s. Themen).

Seminar

update: 2001-04-08	webmaster Impressum / Disclaimer home Seitenanfang / top of page