Seminar für Orientalische Archäologie und KunstgeschichteMartin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Institut für Altertumswissenschaften
Seminar für Orientalische Archäologie und Kunstgeschichte
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Aus 55 Jahren Geschichte des Instituts für Orientalische Archäologie und Kunst (1948-2003)
 

Talisman in Karneol: Der Hallenser Wilhelm Dorow am Anfang der Orientalischen Archäologie
von Markus Mode

Goethe, Dorows Zylinder, Dorow

Anmerkungen

1. Burdach, K. (Hrsg.): Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832. Goethes Werke: Hrsg. i. A.e der Großherzogin Sophie von Sachsen: 6. Bd. Weimar 1888, p. 7

2. Es folgt der Titel in ausführlicher Notation: Die assyrische Keilschrift erläutert durch zwei noch nicht bekannt gewordene Jaspis-Cylinder aus Niniveh und Babylon; begleitet mit dem Nachstiche des vom Abte Lichtenstein herausgegebenen Cylinders, und dem genauen Abdrucke einer alten tibetanischen Handschrift in schönen Utschen-Charakteren nebst einer Abhandlung des Professors Grotefend und erläuternden Briefen der Professoren Heeren, Creuzer, Baron Silvestre de Sacy u. a. Herausgegeben von Dorow. Mit drei Steindrucktafeln. Wiesbaden: Ludwig Schellenberg 1820 (=Morgenländische Alterthümer, I. Heft)

3. Auf diese Namen, so erklärt Dorow selbst, sei er getauft worden (Dorow, Wilhelm: Erlebtes aus den Jahren 1813-1820, von Dr. Wilhelm Dorow (...). Erster Theil. Zweiter Theil. Leipzig: Hinrichs 1843 [I, p. 1, Anm.]). Vgl. jedoch die Angabe im Sterberegister, s. die folgende Anm.)

4. Hallisches patriotisches Wochenblatt zur Beförderung gemeinnütziger Kenntnisse und wohlthätiger Zwecke. XLVI. Jahrg. Viertes Quartal. 52. Stück. Sonnabend, den 27. December 1845 [p. 1715 (Gestorbene): "Ulrichsparochie: Den 16. Decbr. der Hofrath Dr. Dorow, alt 55 J. 9 M. Entkräftung."]. Diese Angabe entspricht dem Eintrag im Sterberegister St. Ulrich, Jahr 1845, p. 54: "den 16. Decbr. Abends 9 Uhr der Königliche Preuß. Hofrath Herr Dr. Carl Ferdi. Friedrich Wilhelm Dorow, alt 55 Jahr 9 M. an der Entkräftung gestorben, beerdigt den 20. Decbr." (wörtl. Auszug vom 21. 03. 2001, erstellt von der Evangelischen Marktkirchengemeinde Halle/Saale).

5. Meist findet man als Todesjahr 1846 angegeben; ich erspare mir die einzelnen Nachweise. Der Fehler geht offenbar zurück auf den Eintrag von Urlichs in der ADB (Urlichs, [K. L.]: Dorow. In: Allgemeine Deutsche Biographie. 5. Bd. Neudruck d. 1. Aufl. v. [Berlin] 1877. Berlin 1968, pp. 359-360). Allerdings bringen einige alte Register durchaus die richtige Angabe (z. B. Döring, H.: Wilhelm Dorow. In: Neuer Nekrolog der Deutschen. 23. Jg, 1845. Weimar 1847, pp. 962-965 [korrektes Todesdatum p. 963]). H. Nehls "entdeckte" das korrekte Datum über den Umweg eines Eintrags in Varnhagens Tagebüchern (Nehls, H.: Derselbe, gesehen von vorn. Ein neuentdecktes Porträt Wilhelm Dorows (1790-1845). In: Das Rheinische Landesmuseum Bonn. Berichte aus der Arbeit des Museums [Bonn], 1989, 4, pp. 54-56 [p. 55])

6. So auch Nehls (wie Anm. 5), p. 56. - Am ausführlichsten handeln über Dorow folgende Schriften: Seiler, H.: Die Anfänge der Kunstpflege in Westfalen. (Beitrag zur Wesensforschung des Biedermeiers). Münster 1937 (=Westfalen, 4. Sonderheft. =Diss. Univ. Münster 1935) [zu Dorow pp. 10-21, 73-76]; Fuchs, R.: Zur Geschichte der Sammlungen des Rheinischen Landesmuseums Bonn. Zur Frühgeschichte der Bodendenkmalpflege am Rhein und zu den Anfängen der archäologischen Ausgrabungen im Rheinland. In: Rheinisches Landesmuseum Bonn. 150 Jahre Sammlungen. 1820-1970. Düsseldorf 1971 (=Kunst und Altertum am Rhein. Führer des Rheinischen Landesmuseums in Bonn, Nr. 38), pp. 1-158 [zu Dorow pp. 30-33, 40-83]; Kaufmann, S. & Kaufmann, D.: Goethe, der Thüringisch-Sächsische Verein und die Entwicklung der Altertumskunde in den Jahrzehnten nach 1800. Weissbach 2001 (=Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas, 27), bes. p. 49 [falsches Todesdatum], pp. 59-62, 66-72, 288-296. - Aus der zentralen Nachlaß-Datenbank des Bundesarchivs geht hervor, daß Nachlaßbestände Dorows im Umfang von 0,4 lfd. Metern sich im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz befinden (http://www.bundesarchiv.de).

7. Dorow, Wilhelm: Erlebtes aus den Jahren 1790-1827, von Dr. Wilhelm Dorow (...). Dritter Theil. Vierter Theil. Leipzig: Hinrichs 1845 (= Aufzeichnungen, Aktenstücke und Briefe zur Begründung historischer Wahrheit und zur Berichtigung der Memoiren aus der neuesten Zeit. Erster Theil. Zweiter Theil.), III, p. 10. - Zu Reichardt vgl. Fischer-Dieskau, D.: "Weil nicht alle Blütenträume reiften." Johann Friedrich Reichardt. Hofkapellmeister dreier Preußenkönige. Porträt und Selbstporträt. Stuttgart 1992 [zu Dorow pp. 224, 393; im Register p. 422 falsches Todesdatum; zum Vater Dorows p. 116]; Hartung, G.: Johann Friedrich Reichardt (1752-1814) als Schriftsteller und Publizist. Inauguraldiss., Martin-Luther-Univ. Halle-Wittenberg 1964 (2 Bde.) [Dorow erwähnt in Bd. II, Anm. 38 (unpaginiert) zu Bd. I, Kap. I, p. 12]; Musketa, K. [Hrsg.]: Johann Friedrich Reichardt (1752-1814). Komponist und Schriftsteller der Revolutionszeit. Bericht über die Konferenz anläßlich seines 175. Todestages und des 200. Jubiläumsjahres der Französischen Revolution am 23. und 24. September 1989 im Händel-Haus Halle. Halle 1992 (=Schriften des Händel-Hauses in Halle, 8); Güttler, H.: Reichardt, Johann Friedrich. In: Altpreußische Biographie, hrsg. i. A.e d. Hist. Komm. für ost- und westpreußische Landesforschung v. Ch. Krollmann, fortges. v. K. Forstreuter u. F. Gause. Bd. II. Marburg/Lahn 1967, p. 544; Hartung, G. (Hrsg.): Johann Friedrich Reichardt. Autobiographische Schriften. Halle (Saale) 2002

8. Über Dorows Briefe an Goethe - vornehmlich zu altertumskundlichen Themen - handeln detailliert: Kaufmann & Kaufmann, Goethe (wie Anm. 6), pp. 288-296. Im Goethe-Schiller-Archiv in Weimar befinden sich 21 Briefe von Dorow an Goethe (ibid., p. 288, Anm. 1317).

9. Nehls (wie Anm. 5), pp. 54-55: Die Porträtzeichnung Dorows von Heinrich Ehregott Grünler (1797-1881) entstand nicht früher als 1828. Sie kam wahrscheinlich erst nach Wilhelm Dorows Tod in den Besitz von Karl August Varnhagen von Ense, danach zu dessen Nichte Ludmilla Assing und schließlich in die Königliche Bibliothek Berlin. Seit dem Ende des 2. Weltkrieges befindet sie sich in der Handschriftensammlung der Universitätsbibliothek Krakow. - Das Bildnis ist auch wiedergegeben in: Wilhelm Dorow und die Folgenden. Die Direktoren des Landesmuseums und seiner Vorgänger seit 1820. In: Das Rheinische Landesmuseum Bonn. Berichte aus der Arbeit des Museums (Bonn), 1995, 1, pp. 17-19 (Abb. p. 17 und Umschlagbild); Kaufmann & Kaufmann, Goethe (wie Anm. ), Tf. 7:4

10. Rüger, Ch. B.: Derselbe, gesehen von rückwärts. Ein Bild Wilhelm Dorows (1790-1846 [sic!]). In: Das Rheinische Landesmuseum Bonn. Berichte aus der Arbeit des Museums (Bonn), 1979, 5, pp. 74-75: Ein Ölbild von Alexander Clemens Wetterling (1838) zeigt Dorow, Palin und Thorvaldsen auf dem Forum Romanum; Vorbild ist desselben Künstlers Skizze vom 9. 10. 1828; beide Bilder befinden sich in schwedischem Privatbesitz. Auf der Skizze sind die Figuren beschriftet; Skizze und Ölbild wurden erstmals abgebildet im Buch v. J. B. Hartmann: Bertel Thorvaldsen. Rom 1971, und bei M. Winqvist: Tre svenska konstnärer i Neapel. Stockholm, Rom 1978.

11. Melander, T.: Thorvaldsens Verhältnis zur Antike. In: Künstlerleben in Rom. Bertel Thorvaldsen (1770-1844). Der dänische Bildhauer und seine deutschen Freunde. Ausstellungskatalog des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg, und des Schleswig-Holsteinischen Landesmuseums Schloß Gottorf, Schleswig. Hrsg. v. G. Bott u. H. Spielmann. Nürnberg 1991, pp. 295-305 [Dorow pp. 300-301; die Karikatur von Christian Lotsch (Abb. 4 auf p. 299) kann aufgrund einer unveröffentlichten Zeichnung in Stockholm auf Dorow bezogen werden (p. 305, Anm. 43). - Melander scheint nicht bemerkt zu haben, daß der "Kamelköpfige" neben Dorow gewiß dessen Freund, den Ägyptenforscher Nils Gustaf Palin (1765-1842 [in Rom ermordet]) meint. Zu Palin vgl. Hofberg, H.: Svenskt biografiskt handlexikon. Ny upplaga ... af F. Heurlin, V. Millqvist och O. Rubenson. Stockholm 1906, Bd. 2, pp. 258-259]

12. Dorow berichtet selbst, daß er durch Briefe von Reichardt und Friedrich August Wolf eingeführt wurde, s. [Dorow, W. (Hrsg.):] Denkschriften und Briefe zur Charakteristik der Welt und Litteratur. [ohne gez. Vorwort]. Vierter Band. Mit vollständigem Namensregister über Band I-IV. Berlin 1840, p. 163. - Goethe überbrachte er Wolfs Übersetzung der Wolken des Aristophanes (ibid.). Für F. A. Wolf machte sich Dorow als Bote auch fürderhin nützlich, vgl. Reiter, S.: Friedrich August Wolf. Ein Leben in Briefen (...). Ergbd. I. Die Texte. (...) a. d. Nachlaß des Verf. hrsg. v. R. Sellheim. Halle 1956, p. 74 "...dieses Ueberbringers, Dorow aus Königsberg, der ein in menschlichen Dingen gewandter Jüngling scheint..." (Wolf an Bekker, 5.2.1812)

13. Seiler, Anfänge (wie Anm. 6), p. 13

14. "In Paris ist jetzt ein Herr W. Dorow zu finden, bei C. N. Broström, Rue Hauteville, der sich zu literarischen Aufträgen erbietet." (Arnim an W. Grimm, 22.10.1811) [Achim von Arnim und Jacob und Wilhelm Grimm. Bearb. v. R. Steig. Stuttgart, Berlin 1904 (=Achim von Arnim und die ihm nahe standen, 3. Bd.), p. 151]

15. Seiler, Anfänge (wie Anm. 6), p. 13

16. Dorow, Erlebtes (wie Anm. 7), III, pp. 143-144 - Zu den Ereignissen 1813 in und um Halle vgl. Freydank, H.: Halle in stürmischer Zeit. S. l. [Halle], s. a. [1932] (=Hallische Nachrichten-Bücherei, Bd. 7), pp. 99-134 (u.a. Wucherer, Krukenberg, Reil).

17. Dorow, Erlebtes (wie Anm. 7), III, p. 146

18. Zu den Grabungen Dorows in Wiesbaden-Stadt und Hessen vgl. Czycz, W.: Wiesbaden in der Römerzeit. Mit einem Beitrag von Bernhard Pinsker. Stuttgart: Theiss 1994, pp. 62, 77, 85, 190-191, 196-198; Herrmann, F.-R.: Die archäologische Erforschung der Römerzeit in Hessen. In: Die Römer in Hessen. Hrsg. v. D. Baatz u. F.-R. Herrmann. (2., überarb. Aufl.). Stuttgart 1989, pp. 13-37 [p. 24]; ders.: Die Entdeckung der hessischen Vorzeit. In: Die Vorgeschichte Hessens. Hrsg. v. F.-R. Herrmann u. A. Jockenhövel. Stuttgart 1990, pp. 39-69 [pp. 54-57 u. Abb. 21, 22]; Bantelmann, N. - Lanting, A. E. - van der Waals, J. D.: Wiesbaden "Hebenkies", das Grabmal auf dem Weg nach der Platte. Die Nachforschungen von Wilhelm Dorow von 1817 und die Untersuchungen in den Jahren 1975-1979. In: Fundberichte aus Hessen (Wiesbaden), 19/20, 1979/1980, pp. 183-249; Willms, Ch.: "... dass ein Heerführer oder Fürst daselbst begraben worden sey". Der Grabhügel von Wiesbaden, "Hebenkies". In: 200000 Jahre Kultur und Geschichte in Nassau, dargestellt an Objekten der Sammlung Nassauischer Altertümer des Museums Wiesbaden. (Schriftltg.: B. Pinsker. Wiesbaden 1993, pp. 19-26 [Dorows Grabungen pp. 20-22]

19. Vgl. Seiler, Anfänge (wie Anm. 6), p. 15

20. Vgl. Fuchs, Geschichte (wie Anm. 6), pp. 26-33

21. Zur Museumsgründung vgl. außer Fuchs, Geschichte (wie Anm. 6): Nestler, A.: Dirigent des Museums in Bonn. Wilhelm Dorow und das Bonner Antiquitätenmuseum. In: Das Rheinische Landesmuseum Bonn. Berichte aus der Arbeit des Museums (Bonn), 1984, 1, pp. 89-91; Hilgers, W.: Vom Antiquitäten-Museum zum RLMB. Stationen einer 175jährigen Museumsgeschichte. In: Das Rheinische Landesmuseum Bonn. Berichte aus der Arbeit des Museums (Bonn), 1995, 1, pp. 3-13 (pp. 5-6); Wilhelm Dorow und die Folgenden. Die Direktoren des Landesmuseums und seiner Vorgänger seit 1820. In: Das Rheinische Landesmuseum Bonn. Berichte aus der Arbeit des Museums (Bonn), 1995, 1, pp. 17-19 (p. 17); Bouresh, B.: Die Neuordnung des Rheinischen Landesmuseums Bonn 1930-1939. Zur nationalsozialistischen Kulturpolitik der Rheinprovinz. Köln, Bonn 1996 (=Kunst und Altertum am Rhein, Bd. 141), pp. 10f, p. 139, Anm. 33; Meier, A.: Landesmuseen unter Modernisierungsdruck. Eine Untersuchung zu Vergangenheit und Zukunft traditionsreicher Kulturinstitutionen. Diss., Univ. Karlsruhe 2000 (Internetausgabe http://www.dissertation.de), pp. 32f.

22. Vgl. Anm. 2. - Inhalt: Beilage A. Brief des Professors G. C. Braun in Mainz. 3. November 1819 (pp. 15-17, zum Erwerb des Siegels und der tibetischen Handschrift); Beilage B. Zwei Briefe vom Hofrath und Professor Heeren in Göttingen (pp. 18-19, 23. November 1819 [1. Brief] und 6. December 1819 [2. Brief]); Beilage C. Auszug aus einem Briefe des Hofraths und Professors Fr. Creuzer in Heidelberg. 23. December 1819 (p. 20); Beilage D. Brief des Herrn Sandberger in Wiesbaden. 27. November 1819 (pp. 21-22); Beilage E. Erläuterungen über einige babylonische Cylinder mit Keilschrift von Professor G. F. Grotefend (pp. 23-56); Beilage F. [Brief von Silvestre de Sacy, 22. Januar 1820] (pp. 57-58)

23. Suphan, B. & Hecker, M. (Hrsg.): Johann Wolfgang von Goethe 1749 - 1832. Goethes Werke: Hrsg. i. A.e der Großherzogin Sophie von Sachsen. IV. Abth.: Goethes Briefe: 32. Bd.: 30. August 1819 - 22. April 1820. Weimar 1906, p. 391

24. Goethe, Sophien-Ausgabe, IV, Bd. 30 (wie Anm. 23), p. 250

25. Goethe, Sophien-Ausgabe, IV, Bd. 30 (wie Anm. 23), p. 205

26. Grotefend war mit Dorow befreundet, und zwar mindestens bis in die späten dreißiger Jahre des 19. Jh.; s. Grotefend, G. F.: Neue Beiträge zur Erläuterung der persepolitanischen Keilschrift (...). Hannover 1837, p. 15 ("...meines Freundes, des Hrn. Hofraths Dr. Dorow..."). - In Grotefends Nachlaß in der Göttinger Univ.-Bibliothek befinden sich auch zwei Briefe Dorows, s. Flemming, J.: Der literarische Nachlass Grotefend's. In: Beiträge zur Assyriologie und semitischen Sprachwissenschaft, 1. Bd., Leipzig 1890, pp. 80-93 (p. 82.; in Flemmings Bibliogaphie fehlt Grotefends Beitrag zum II. Bd. der Dorowschen "Morgenländischen Alterthümer" [vgl. Anm. 44 und 46]). - Zu Grotefend s.: Die Welt des Alten Orients. Keilschrift - Grabungen - Gelehrte. Handbuch und Katalog zur Ausstellung, bearb. v. R. Borger (u. a.). 2. Aufl. [Zum 200. Geburtstag Georg Friedrich Grotefends, 9. Juni 1775 - 15. Dezember 1853]. Göttingen 1975; ferner: Borger, R.: Die Entzifferungsgeschichte der altpersischen Keilschrift nach Grotefends ersten Erfolgen. In: Persica, no. VII, 1975-1978, pp. 6-19; Freydank, H.: Zum 200. Geburtstag von Georg Friedrich Grotefend. In: Das Altertum, 21. Jg., H. 2, 1975, pp. 116-120; Hinz, W.: Georg Friedrich Grotefend, erster Entzifferer der Keilschrift. In: Sumer, Assur, Babylon. 7000 Jahre Kunst und Kultur zwischen Euphrat und Tigris. (Ausstellungskat.). Hildesheim 1978, pp. 60-64.

27. Dorow, Die assyrische Keilschrift (wie Anm. 2), Tf. I. - Dorow selbst bezeichnet den Stein als Jaspis (ibid., p. 3), der eine spezielle Variante des Chalzedon ist. - Zum dargestellten Motiv vgl. Herbordt, S.: Neuassyrische Glyptik des 8. - 7. Jh. v. Chr. unter besonderer Berücksichtigung der Siegelungen auf Tafeln und Tonverschlüssen. Helsinki 1992 (=State Archives of Assyria Studies, I), p. 92 u. Anm. 173. - Das Siegel ist in der Folgezeit sehr häufig abgebildet und erwähnt worden. Auswahl aus der neueren Literatur: Orthmann, W.: Der Alte Orient. Berlin 1975 (=Propyläen Kunstgeschichte, Bd. 14) [Abb 274:e und p. 358 (R. M. Boehmer)]; Collon, D.: First impressions. Cylinder seals in the ancient Near East. London 1987 (Paperback ed. 1993) [p. 87, ill. no. 405 u. p. 86]; Wittmann, B.: Babylonische Rollsiegel des 11.-7. Jahrhunderts v. Chr. In: Baghdader Mitteilungen (Berlin), Bd. 23, 1992, pp. 169-289 [Taf. 45:e u. pp. 208-209, 211]

28. So nach Collon, D.: Urzana of Musasir's seal. In: Anatolian Iron Ages 3. Anadolu Demir Çalar. Ed. by A. Çilingirolu and D. H. French. (=British Institute of Archaeology at Ankara, Monograph no. 16). Ankara 1994, pp. 37-40 (p. 37). - Andere Lesungen: Zadoks-Josephus Jitta, A. N.: Catalogue sommaire des cylindres orientaux au Cabinet Royale des Médailles à la Haye. En collaboration avec R. Frankena. La Haye 1952, p. 38, no. 148 (Abb. des Siegelbildes auf tabl. V:148); Thureau-Dangin, F.: Une relation de la huitième campagne de Sargon (714 av. J.-C.). Paris 1912, p. XII u. Anm. 3 (m. Foto des Siegelbildes)

29. Vgl. Salvini, M.: Musasir. A. Historisch. In: Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie. Hrsg. v. D. O. Edzard. 8. Bd. Berlin, New York 1993-1997, pp. 444-446; Boehmer, R. M.: Musasir. B. Archäologisch. In: ibid., pp. 446-450 (merkwürdigerweise erwähnt der Verf. hier das Siegel Urzanas nicht).

30. Ibid., p. 449, Abb. 5

31. Zadoks-Josephus Jitta (wie Anm. 28), p. 5 ("le célèbre sceau du roi Urzana")

32. Dorow, Die assyrische Keilschrift (wie Anm. 2), p. 5 und p. 13 (Braun). - Pallis, S. A.: The antiquity of Iraq. A handbook of assyriology. Copenhagen 1956, gibt an, das Siegel stamme "from Nineveh" (p. 82, no. 30), was nicht zutrifft. Ibid., p. 68, wird vermerkt, Dorow hätte mehrere Siegelzylinder besessen ("cylinder seals"). Davon ist mir nichts bekannt.

33. Collon, Urzana (wie Anm. 28), p. 37. Dorow wird in diesem Artikel überhaupt nicht erwähnt.

34. Dorow, Die assyrische Keilschrift (wie Anm. 2), Tf. II.2. - Grundlage ist eine genaue Kopie des Siegelbildes von Claudius James Rich (1786-1821), die der Arzt John Hine aus Baghdad an Grotefend sandte (Grotefend, G. F.: Erläuterungen über einige babylonische Cylinder mit Keilschrift, pp. 23-46 in Dorow, Die assyrische Keilschrift (wie Anm. 2) [p. 24]). - Zu Rich vgl. Barnett, R. D.: Charles Bellino and the beginnings of assyriology. In: Iraq (London), vol. XXXVI, 1974, pp. 5-28 (pp. 7ff.). Barnett vermerkt zu dem Siegel: "Presented by C. D. Cobham, H. M. Commissioner at Larnaca; previously in the collection of Dr. John Hine, surgeon at the Residency, Baghdad" (p. 27, no. 12). - Eine moderne Abb. z. B. bei Haussperger, M.: Die Einführungsszene. Entwicklung eines mesopotamischen Motivs von der altakkadischen bis zum Ende der altbabylonischen Zeit. München, Wien 1991 (=Münchener Univ.-Schriften. Phil. Fak., 12. =Münchener Vorderasiatische Studien, Bd. XI), Abb. 70, dazu pp. 168-169.

35. Dorow, Die assyrische Keilschrift (wie Anm. 2), Tf. II.1. Das Siegel wurde schon im Jahre 1801 von A. A. H. Lichtenstein publiziert. Zu dieser Publikation und ihrem Autor (1753-1816) s. Borger, R.: Grotefends erste "Praevia". Einführung - Faksimile - Übersetzung - Kommentar. In: Die Welt des Alten Orients (wie Anm. 26), pp. 155-184 (p. 172, Anm. 15). - Eine moderne Abb. des Siegels z. B. bei Collon, First impressions (wie Anm. 27), ill. no. 342.

36. Grotefend, Erläuterungen (wie Anm. 34). - Die Tafeln aus Dorows Schrift sind auch wiedergegeben bei Feller, B.: Geschichte und Entwicklung der Siegelforschung. In: Mit sieben Siegeln versehen. Das Siegel in Wirtschaft und Kunst des Alten Orients. Hrsg. v. E. Klengel-Brandt. [Ausstellungs-Kat. Berlin 1997]. Berlin, Mainz 1997, pp. 151-163 (Abb. 162 auf p. 153; "Dr. Dorow" [p. 152] erscheint hier ohne Vornamen; andere Personen werden durchaus mit solchen bedacht).

37. Vgl. Anm. 2

38. Dorow, Die assyrische Keilschrift (wie Anm. 2), Tf. III (ungez.). Dorow beschäftigt sich damit auf pp. 8-12.

39. Ibid., p. 5 (Dorow) u. p. 15 (Braun)

40. Dazu fehlt mir die Sachkompetenz. - Zur Frühgeschichte der Tibetologie in Deutschland vgl. Walravens, H.: Konnte der Drucker und Verleger Karl Tauchnitz Tibetisch? In: Aus dem Antiquariat, Ausg. 2, 2004, pp. 83-90; Babinger, F.: Isaak Jakob Schmidt, 1779-1847. Ein Beitrag zur Geschichte der Tibetforschung. In: Ostasiatische Zeitschrift, Jg. 8, 1919-1920, pp. 7-21; Taube, M.: Tibetologie und Mongolistik an der Leipziger Universität. In: Wissenschaftliche Zeitschrift [der] Karl-Marx-Universität Leipzig. Gesellsch.- u. Sprachwiss. Reihe, 28. Jg., 1979, H. 1, pp. 33-46.

41. Dorow, Die assyrische Keilschrift (wie Anm. 2), p. 12

42. Dorow, Erlebtes (wie Anm. 7), III, p. 65. - Humboldts Tibetfahrt fand nie statt. Zur Genese seiner asiatischen Reisepläne, die ihn endlich, als 60jährigen, bis in den Altai führen sollten, vgl. Beck, H.: Alexander von Humboldts Reise durchs Baltikum, nach Rußland und Südsibirien 1829. Stuttgart 1984 (=Alte abenteuerliche Reiseberichte), bes. pp. 15-19; Scurla, H.: Alexander von Humboldt. Sein Leben und Wirken. 3. Aufl. Berlin 1960, pp. 234f., 237-241, 280-296.

43. Ibid., p. 66. - Vgl. Kaufmann & Kaufmann, Goethe (wie Anm. 6), p. 289, Anm. 1321 (Brief Dorows an Goethe vom 26.10.1811).

44. Auch hier das ausführliche Zitat: Die indische Mythologie erläutert durch drei noch nicht bekannt gewordene Original-Gemählde aus Indien; begleitet mit dem Abdrucke eines noch unbekannten bronzenen Götzenbildes und Priesters mit sonderbaren Charakteren. Nebst einer Abbildung der merkwürdigen Figur unter den altpersischen Trümmern bei Murghab und der dazu gehörenden Aufschrift in keilförmigen Schriftzügen. Herausgegeben von Dorow. Mit drei Steindrucktafeln. Wiesbaden: Ludwig Schellenberg, 1821 (=Morgenländische Alterthümer, II. Heft). - Das Vorwort datiert vom Dez. 1820 (p. XX).

45. Es fehlt z. B. in dem wichtigen Verzeichnis von Hete von der Osten: Bibliographie. In: von der Osten, H. H.: Altorientalische Siegelsteine der Sammlung Hans Silvius von Aulock. Uppsala 1957 (=Studia Ethnograhica Upsaliensia, XIII), pp. 156-219 [nur Alterthümer I (p. 218)]

46. Inhalt: [Auszüge aus einem Brief von Jos. von Hammer, März 1820 (pp. VI-VIII, zum Zylindersiegel); Auszüge aus einem Brief von G. F. Grotefend, ohne Dat. (pp. VIII-XII, zum Zylindersiegel sowie zum Genius (sog. Kyrosbild) und dessen Inschrift von Pasargadae); Auszüge aus einem Brief von G. F. Grotefend, ohne Dat. (pp. XIV-XV, zum "Götzenbild"); Auszüge aus einem Brief von N. Müller, ohne Dat. (pp. XV-XVII, zum "Götzenbild"); Auszüge aus Briefen von A. W. v. Schlegel, ohne Dat. (pp. XVIII-XIX, zur Miniatur); Auszüge aus einem Brief von Consistorialrath Bellermann, ohne Dat. (p. XX, zum Zylindersiegel)]. - Es folgen: Sandberger: Der Orient (pp. 1-40, alttestamentliche Dinge); Grotefend, G. F.: Über ein indisches Gemählde (pp. 41-66); Müller, N.: Ideen über ein altindisches Gemählde - ein Frauenbad - dem Herrn Dorow, Königl. Preuss. Hofrath angehörend. (pp. 67-110)

47. Vgl. Anm. 46. - Pallis, The antiquity (wie Anm. 32), p. 79, ordnet diese Erörterungen fälschlich dem Aufsatz Grotefends "Über ein indisches Gemählde" (s. Anm. 46) zu. Relief und Inschrift sind abgebildet auf Tab. III, Fig. 4 (das Relief nach J. Morier; die Inschrift nach R. Ker Porter, dessen Kopie Grotefend von Bellino [zu diesem s. Anm. 34] erhielt. Zu Ker Porter vgl. Barnett, R. D.: Sir Robert Ker Porter - regency artist and traveller. In: Iran, vol. X, 1972, pp. 19-24 [das Relief mit Inschrift auf pl. IV]; Vasileva, N. E.: About the history of Sir Robert Ker Porter's album with his sketches of Achaemenid and Sassanian monuments. In: Archäologische Mitteilungen aus Iran und Turan, Bd. 27, 1994, pp. 339-348 [das Relief mit Inschrift auf Tf. 108:1]). - Zum "Genius" von Pasargadae vgl. Mallowan, M.: Cyrus the Great (558-529 B.C.). In: Iran, vol. X, 1972, pp. 1-17, hier als Königsbild gesehen; dagegen: Briant, P.: Histoire de l'empire perse. De Cyrus à Alexandre. Paris 1996, p. 101.

48. Dorow, Die indische Mythologie (wie Anm. 44), p. XVII; abgebildet auf Tab. I. Leider erfährt man nichts über die näheren Umstände.

49. Mode, H.: Eine bemerkenswerte Diskussion über ein indisches Kunstwerk. In: Beiträge zur Indienforschung. Ernst Waldschmidt zum 80. Geburtstag gewidmet. Berlin 1977 (=Veröffentlichungen des Museums für Indische Kunst Berlin, Bd. 4), pp. 319-328 (p. 320 u. Farbabb. 59:a). Im Berliner Museum befindet sich außerdem eine kolorierte Version der Abbildung aus den "Alterthümern" (ibid., Farbabb. 59:b; MIK I 5221).

50. Vgl. Anm. 46.

51. Vgl. Anm. 46. - Dorow mokierte sich später über Schlegels Einlassungen (Dorow, Erlebtes [wie Anm. 3], I, pp. 199-200), was H. Mode (wie Anm. 49), p. 321, als Undankbarkeit und Respektlosigkeit ansieht. Allerdings übersieht der Verf., daß Dorow wohl berechtigte Aversionen entwickelt hatte, die in der Rolle Schlegels bei der Kaltstellung von Dorow als Bonner Museumsleiter ihre Ursache gehabt haben werden (vgl. Anm. 55). - Über A. W. v. Schlegels (1767-1845) Briefwechsel mit Dorow s. a. Heßelmann, P.: Unveröffentlichte Briefe von August Wilhelm Schlegel. In: Athenäum. Jahrbuch für Romantik (Paderborn usw.), Bd. 5, 1995, pp. 345-350 [p. 345 falsches Todesdatum Dorows; p. 347 Brief Schlegels an Dorow, undatiert]; Körner, J.: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert von Josef Körner. (2 Bde.). Zürich, Leipzig, Wien 1930 [Dorow: Bd. I, p. 389; Bd. II, pp. 157, 168, 173, 307; p. 378 (falsches Todesdatum)]

52. Vgl. Anm. 46. - Zu Niklas Müller (1770-1851) s. das Nachwort von H. Kucharski in: Müller, N.: Glauben, Wissen und Kunst der alten Hindus. [Faksimiledruck d. Originalausg. Mainz 1822]. Leipzig 1968, pp. I-IX.

53. Die Denkmale germanischer und römischer Zeit in den Rheinisch-Westfälischen Provinzen, untersucht und dargestellt von Dorow. I. Stuttgart, Tübingen 1823, Tf. XXI.

54. Vgl. die Würdigung Dorows als Archäologe bei Fuchs, Geschichte (wie Anm. 6), pp. 79-82. - Dorow ist "...der Vater der provinzialrömischen Forschung am Rhein," so Rüger, Ch. B.: Zur Erforschung der römischen Zeit im Rheinland und in Westfalen. In: Die Römer in Nordrhein-Westfalen. Hrsg. v. H. G. Horn. Stuttgart 1987, pp. 13-26 (p. 20).

55. "Eine Commission von Professoren urtheilte ungünstig über seine Befähigung...," schreibt der Dorow übel gesonnene K. L. Urlichs (wie Anm. 5), p. 359. Vgl. auch Bezold, F. v.: Geschichte der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität von der Gründung bis zum Jahr 1870. Bonn 1920, pp. 245-246 ("Gegenüber Männern wie Schlegel und Welcker war seine Bonner Stellung ganz unhaltbar geworden." [p. 245]). Schlegel und der klassische Philologe und Archäologie G. F. Welcker (1784-1868; Lehrer von Urlichs) gehörten der Kommission an. Des letztgenannten Biograph perpetuiert ebenfalls das negative Urteil (Kekulé, R.: Das Leben Friedrich Gottlieb Welcker's. Leipzig 1880, pp. 173-174). Es läßt sich denken, daß Dorow seinerseits nicht viel von Welcker hielt (Dorow, Erlebtes [wie Anm. 7], IV, p. 262).

56. Fuchs, Geschichte (wie Anm. 6), p. 76

57. Ibid.

58. Dorow, W. (Hrsg.): Denkschriften und Briefe zur Charakteristik der Welt und Litteratur. Zweiter Band. Berlin 1838, p. 109 ("Königliche Huld machte es möglich...")

59. Ibid., pp. 109-114

60. Das Anm. 10 erwähnte Ölgemälde und die zugehörige Skizze zeigen, wie Thorvaldsen, Palin und Dorow gemütlich untergehakt zum Forum Romanum schlendern. - Zu Palin s. Anm. 11; zu Thorvaldsen und seinem römischen Umfeld s. Künstlerleben in Rom (wie Anm. 11).

61. Von den Siegelsteinen verkaufte Dorow nach seiner Rückkehr 35 Stücke an das Berliner Antiquarium, s. Furtwängler, A.: Beschreibung der geschnittenen Steine im Antquarium. Berlin 1896, p. VII.

62. Kaufmann & Kaufmann, Goethe (wie Anm. 6), p. 294.

63. 1777-1853; zu ihm vgl. Siebert, A. V.: Dilettant, Sammler und Mäzen. August Kestner - ein Hannoveraner in Rom. In: Antike Welt, 31. Jg., 2000, H. 2, pp. 204-206

64. Maler und Archäologe (1786-1837), zu ihm vgl. Stackelberg, N. v.: Otto Magnus von Stackelberg. Heidelberg 1882

65. Furtwängler, A.: Beschreibung der Vasensammlung im Antiquarium. (2 Bde.). Berlin 1885, Bd. 1, pp. XVI-XVII; Curtius, E.: Das Antiquarium. In: Zur Geschichte der Königlichen Museen in Berlin. Festschrift zur Feier ihres funfzigjährigen [sic] Bestehens am 3. August 1880. Berlin 1880, pp. 129-134 [pp. 129-130]; ferner Noack, F.: Das Deutschtum in Rom seit dem Ausgang des Mittelalters. (2 Bde.). Berlin, Leipzig 1927, p. 421. - Dorow veräußerte seine Sammlung an den Maler Eduard Magnus. Von diesem gelangte im Jahre 1831 die Kollektion - 442 Stücke - an das Berliner Antiquarium (Furtwängler, ibid., p. XVI).

66. Kaufmann & Kaufmann, Goethe (wie Anm. 6), p. 295. Er teilt dem Dichter mit, daß er vor einem Monat zurückgekehrt sei. Allerdings ist Dorow bereits am 9. Oktober 1828 in Rom von seinen Freunden Palin und Thorvaldsen verabschiedet worden (s. Rüger [wie Anm. 10], p. 75). Offenbar reiste er über Paris zurück, s. Anm. 75.

67. Dorow[, W.]: Etrurien und der Orient. Nebst Albert Thorwaldsen's Darstellung der 1828 entdeckten Etrurischen Alterthümer. Heidelberg 1829. - Max Kunze hat Dorows italienische Aktivitäten ausführlich gewürdigt; s. Kunze, M.: Etruskische Kunst in Berlin. In: Die Welt der Etrusker. Archäologische Denkmäler aus Museen der sozialistischen Länder. (Ausstellungskat.). Berlin 1988, pp. 397-420 u. Katalogeinträge pp. 420-424 [Dorow v. pp. 403-404, 419, 421-422 (L9-L14)]. Dorow interessierten besonders die orientalisch-ägyptischen Beziehungen der Etrusker.

68. Désiré Raoul Rochette (1789-1854), französischer Archäologe

69. Suphan, B. & Schüddekopf, C. (Hrsg.): Johann Wolfgang von Goethe 1749 - 1832. Goethes Werke: Hrsg. i. A.e der Großherzogin Sophie von Sachsen. IV. Abth.: Goethes Briefe: 46. Bd.: Juli 1829 - März 1830. Weimar 1908, p. 346

70. Ibid., p. 138 (Brief Goethes an Dorow vom 9. November 1829). Dorow hat den Brief selbst zuerst veröffentlicht (Dorow, Denkschriften IV [wie Anm. 12], pp. 173-174) und vermerkt, daß ihn "...sich die supergelehrten und neidischen Archäologen und Baumeister ad notam nehmen mögen, denen Intrigue und Unwahrheit erlaubt scheint, um aus der Altertumswissenschaft ein Monopol, eine Domaine allein für ihre selbsteigene Weisheit zu bilden" (ibid., p. 166). Man fragt sich, ob er nicht bemerken wollte, daß Goethe auch ihn selber ansprach. Dorow kündigt die Vorlage weiterer diesbezüglicher Aktenstücke an (ibid.), wozu es allerdings nicht mehr kam.

71. Jahn, O.: Eduard Gerhard. Ein Lebensabriss. Berlin 1868, p. 77

72. So Otto Jahn, der Biograph Gerhards (ibid.).

73. Stackelberg setzte bei der Kurie ein Grabungsverbot gegen Raoul Rochette durch; vgl. Weber-Lehmann, C. & Lehmann, H.: Die Zeichnungen aus dem Jahrzehnt 1825 bis 1835. In: Blanck, H. & Weber-Lehmann, C.: Malerei der Etrusker in Zeichnungen des 19. Jahrhunderts. Dokumentation vor der Photographie aus dem Archiv des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom. (Ausstellungskat., Röm.-Germ. Mus. Köln). Mainz 1987, pp. 16-41 [p. 18, u. p. 37, Anm. 20]

74. Vgl. folgende Titellitanei: Dorow, W.: Krieg, Literatur und Theater: Mittheilungen zur neueren Geschichte. Herausgegeben von Dr. Wilhelm Dorow, Königlich Preußischem Hofrathe, vormal. Direktor der Verwaltung für Alterthumskunde in den Rheinisch-Westphälischen Provinzen, Mitgliede der Königlichen Akademie in Neapel, der archäologischen Akademie in Rom, der asiatischen Gesellschaft in Paris, der Königlich Deutschen Gesellschaft in Königsberg in Preußen, der Alterthumsgesellschaften in Trier, Minden, des Sächsisch-Thüringischen Vereins u.s.w. Leipzig: Reclam 1845

75. Vgl. Walravens, H.: Zur Geschichte der Ostasienwissenschaften in Europa. Abel Rémusat (1788-1832) und das Umfeld Julius Klaproths (1783-1835). Wiesbaden 1999 (= Orientalistik-Bibliographien und Dokumentationen, Bd. 5), p. 164 (nach Nouveau Journal asiatique, 3, 1829, p. 87)

76. Vgl. ibid. sowie: Walravens, H.: Julius Klaproth (1783-1835). Briefe und Dokumente. Wiesbaden: Harrassowitz 1999 (= Orientalistik-Bibliographien und Dokumentationen, Bd. 4) [Walravens weist 3 Briefe Klaproths an Dorow nach, alle aus dem Jahre 1832: Nr. 118 (p. 134 - falsches Todesdatum Dorows), Nr. 121 (p. 141), 122 (p. 142).]

77. Zu Palin s. Anm. 11.

78. Collection d'antiquités égytiennes recueillies par M. le chevalier de Palin, publiées par MM. Dorow et Klaproth en 33 planches, auxquelles on en a joint une trente-quatrième représentant les plus beaux scarabées de la collection de M. J. Passalacqua, précédée d'Observations critiques sur l'alphabet hiéroglyphique découvert par M. Champollion le jeune, et sur le progrès fait jusqu'à ce jour dans l'art de déchiffrer les anciennes écritures égyptiennes. Avec deux planches. Par M. J. Klaproth. Paris 1829 [zit. n. Walravens, H.: Julius Klaproth (1783-1835). Leben und Werk. Wiesbaden 1999 (=Orientalistik-Bibliographien und Dokumentationen, Bd. 3), p. 136, Nr. 203]. - Zu Dorows Interesse an Ägypten s. Anm. 67.

79. Zu Seyffarth (1796-1885) vgl. Blumenthal, E.: Ägyptologie in Leipzig bis zum zweiten Weltkrieg. In: Wissenschaftliche Zeitschrift (der) Karl-Marx-Universität Leipzig. Gesellsch.- u. Sprachwiss. Reihe, 28. Jg., 1979, H. 1, pp. 119-129 (Seyffarth pp. 119-121); dies.: Altes Ägypten in Leipzig. Zur Geschichte des Ägyptischen Museums und des Ägyptologischen Instituts an der Universität Leipzig. [Leipzig] 1981 (Seyffarth pp. 3-7)

80. Darüber berichtet die engagierte Biographin Champollions (1790-1832), Hartleben, H.: Champollion. Sein Leben und sein Werk. (2 Bde.). Berlin 1906, bes. II, pp. 127-131 [Klaproth führte Seyffarth "...dem von ihm selber bereits umgarnten Dr. W. Dorow zu..." (p. 128).] und p. 419.

81. Die einzige mir bekannte Quelle, die dieses Datum liefert, ist Urlichs, Dorow (wie Anm. 5), p. 360. Über die Zuverlässigkeit mag ich nicht urteilen, aber immerhin war K. L. Urlichs (1813-1889) ein Zeitgenosse Dorows; s. Wecklein: Urlichs. In: Allgemeine Deutsche Biographie. 39. Bd. Neudruck d. 1. Aufl. v. [Berlin] 1895. Berlin 1971, pp. 353-355.

82. Am 30.11.1845, zwei Wochen vor Dorows Tod, fand in Halle die erste Geschäftssitzung der Gründer der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft statt. In der Mitgliederliste des Jahres 1845 ist Dorow nicht zu finden (vgl. Pischel, [R., u.a.]: Die Deutsche Morgenländische Gesellschaft 1845-1895. Ein Ueberblick. Leipzig 1895, pp. 15, 42-44). Wahrscheinlich war er schon zu krank.

83. So z. B. Dorow, Denkschriften (wie Anm. 12) und Dorow, Erlebtes (wie Anm. 3 u. 7); wir verzichten hier auf weitere Nachweise.

84. Wie etwa von A. v. Humboldt, der über den dritten Band von Dorows "Denkschriften" an Varnhagen schrieb: "Das Buch was Sie mir geliehen, mein theurer Freund, ist ein köstliches Buch..." (3. Juni1839; s. Briefe von Alexander von Humboldt an Varnhagen von Ense aus den Jahren 1827 bis 1858 [...]. [Hrsg. v. L. Assing]. 4. Aufl. Leipzig 1860, p. 56)

85. Altes Grab eines Heerführers unter Attila, entdeckt am 18. April 1750 bei Merseburg. Zum ersten Mal nach den im Königl. Regierungsarchiv zu Merseburg vorhandenen Originalzeichnungen und Notizen, welche auf hohen Befehl 1750 davon angefertigt worden sind, vollständig herausgegeben. In: Neue Zeitschrift für die Geschichte der germanischen Völker, I, H. 3, (Halle) 1832, pp. 53-68

86. Vgl. Matthias, W.: Kataloge zur mitteldeutschen Schnurkeramik. Teil V: Mittleres Saalegebiet. Berlin 1982 (=Veröffentlichungen des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle, Bd. 35), pp. 45-47 u. Tf. 124-125. - Der erste Bericht über das Grab wurde in einer Faksimileausgabe publiziert: Kaufmann, D. & Matthias, W. (Hrsg.): M. E. Hoppenhaupt: Ausführliche Beschreibung eines alten Heydnischen Grabes [1750]. Berlin 1984. - Die zunächst im Merseburger Schloßpark aufgestellten Grabplatten wurden im Jahre 1913 in das Hallenser Museum (damals Provinzialmuseum) verbracht (ibid., p. 7).

87. Zu Varnhagen (1785-1858), der ganz ähnliche publizistische Anliegen wie Dorow hatte, s. Greiling, W.: Varnhagen von Ense. In: Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). Hrsg. v. W. Killy u. R. Vierhaus. Bd. 10. München 1999, p. 184

88. Tagebücher von K. A. Varnhagen von Ende. Aus dem Nachlaß Varnhagen's von Ense. 3. Bd. Leipzig 1862, p. 267

89. Über Dorows Geschwister ist kaum etwas bekannt. Einmal erwähnt er selbst eine "älteste Schwester," woraus folgt, daß er mindestens zwei hatte (Dorow, Erlebtes [wie Anm. 7], III, p. 11). Die im Zusammenhang mit seiner Nachlaßauflösung erwähnte Schwester war eine "Kammergerichtsräthin Troschel," wie Varnhagen notiert (Tagebücher [wie Anm. 88], p. 288).

90. Die Angelegenheit ist von Varnhagen in seinen Tagebüchern vermerkt worden (Varnhagen, Tagebücher [wie Anm. 88], III, pp. 288f., 297., 336-338).

91. Zu Hammer (1774-1856) vgl. Welzig, W.: Hammer-Purgstall. In: Neue Deutsche Biographie. 7. Bd. Berlin 1966, pp. 593-594. - Zu den Siegelveröffentlichungen in den "Fundgruben" s. Unger, E.: Der Beginn der altmesopotamischen Siegelbildforschung. Eine Leistung der österreichischen Orientalistik. Wien 1966 (=Österr. Akad. d. Wiss. Philos.-hist. Kl. Sitzungsberichte, 250. Bd., 2. Abh.), pp. 19-24, Anhänge pp. 32-36, 44-46 und Tf. I-III.

92. Dorow hat die "Fundgruben" benutzt und Hammer selbst ist auch Beiträger zum zweiten Heft der "Morgenländischen Alterthümer" (s. Anm. 46).

  
update: 2005-09-13
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